1. Pflege bei Diabetes mellitus                       ... bei Krankenpflegewissen.de  

Pflegerische Anforderungen und Tätigkeiten

1.B.3 Erkennen und Behandeln des Diabetischen Fußsyndroms (DFS)

ATL-Sicherheit:

Sicherheit kann durch regelmäßige Krankenbeobachtung und Anleitung des Pat. hergestellt werden!

Beobachtungen auf Nervenschäden (Neuropathie) mit folgenden Schwerpunkten:

Hautzustand

  • Haut ist rosig, eher warm, trocken , später bilden sich Risse
  • Hyperkeratosen (starke Verhornungen der Fußsohle), die sich zu starken Hornhautschwielen weiterentwickeln und als Druckstellen zum ersten ernsten Problem werden
  • schnelle Bildung von Hühneraugen
  • unzugängliche Stellen können kann der Pat. mit einem Spiegel inspizieren

Halteapparates des Fußes

Entwicklung von Fußdeformitäten durch fehlende nervale Versorgung

  • sogenannter Charcot-Fuß (diabetische Neuro-Osteo-Arthropathie) mit Knochen- und Gelenkszerstörung
  • verstärkte Vorfußbelastung
  • Plattfuß mit Fußverbreiterung
  • Hohlfuß
  • Abknicken und Anschwellen des Gelenkes aufgrund der Fehlbesetzung
  • Krallenzehen

Parästhesien (Mißempfindungen)

  • zu Beginn Ameisenlaufen, Kribbeln, Kältemepfinden, obwohl die Füße warm sind
  • Taubheitsgefühl (Pat. fühlen sich gangunsicher, laufen "wie auf Watte"

Verändertes Schmerzempfinden

  • rennender Schmerz in Ruhe (v.a. nachts), durch kühlen und umhergehen erfolgt rasch Besserung
  • Verletzungen äußern sich durch inadequate Schmerzen, später erfolgt keine Wahrnehmung von Druck- und Schwerkräften sowie eingetretenen Verletzungen mehr

Lymphatisches & Venöses System der Beine

  • Ödembildung in Fuß und Unterschenkel durch Verschlechterung der Muskelpumpe

 

Beobachtung auf Durchblutungsstörungen (Mikro- und Makroangiopathie, pAVK) mit den Schwerpunkten...

Farbe und Temperatur der unteren Extremitäten

  • kalte Beine, die deutlich blaß-bläulich verfärbt sind
  • besonders an den Zehen/-rändern
  • Fußpulse:
    • schwache bis nicht mehr tastbare Fußpulse sind immer Alarmzeichen

     

  • Schwarze Verfärbung von Zehen und Druckstellen (Gangrän)

Hautzustand

  • Ernährungszustand der Haut
    • Haut ist meist dünn und athrophisch

     

  • Wunden (treten bevorzugt an bestimmten Stellen auf):
    • Ferse
    • Fußränder
    • Zehenspitzen

Beweglichkeit der Zehen

  • Eingeschränkte Beweglichkeit

Schmerzen

  • Claudicatio intermittens ("Schaufensterkrankheit)
    • nach bestimmter Gehstrecke schmerzen die Waden stark, der Pat. gibt an stehen bleiben zu müssen, die Schmerzen werden dann schnell besser
    • Einteilung des Grades erfolgt nach der Gehstrecke
  • Schmerzen bessern sich, wenn die Füße herabhängen (z.B. nachts aus dem Bett hängen lassen), da sich die Durchblutung verbessert

 

ATL-Waschen und Kleiden (inclusive Hautpflege):

 

 

ATL- Sich Bewegen:

ATL-Die Körpertemperatur regeln:

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