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Pflege bei Diabetes mellitus ... bei Krankenpflegewissen.de |
Pflegerische
Anforderungen und Tätigkeiten |
1.B.8 Anleiten zur
Selbstkontrolle
Was kann der Pat. kann selbst
kontrollieren ?
- Blutzucker
- Gewicht
- Urinzucker
- wenn BZ einen längeren
Zeitraum über 180 mg% liegt, geht die Nierenschranke verloren,
es findet sich BZ im Urin
- Ketone (Aceton) im
Urin
- der Körper deckt,
da er durch Insulinmangel eine Energiemangelversorgung hat, seinen Energiebedarf
über einen forcierten Fettabbau. Bei diesem Prozeß entstehen
immer Ketonkörper, die nun vermehrt anfallen und bei hoher Konzentration
auch im Urin nachweisbar sind
Warum Selbstkontrollen ?
- Selbstkontrolle schafft
Sicherheit, Freiheit und Selbstvertrauen
- durch regelmäßige
Kontrollen lassen sich Stoffwechselentgleisungen frühzeitig erkennen
und vermeiden
- es werden sinnvolle Gespräche
über Veränderungen der Therapie und Messprobleme möglich
Wann sollte der Pat. messen
?
- vor dem Insulinspritzen
(ICT) , aber auch bei starrer Einstellung könnten Korrekturen nötig
sein
- ggf. vor dem Schlafengehen
- bei dem Gefühl der
Unterzuckerung
- vor und ggf. während
außergewöhnlicher körperlicher Belastungen
- außergewöhnliche
Ereignisse (Krankheit, Infekt, schwere seelische Belastungen)
Womit sollte Blutzucker
gemessen werden ?
- mit tragbarem Blutzuckermessgerät,
wobei diese Geräte alle miteinander vergleichbar sind
- Unterschiede liegen
in der Handhabung, Blutmenge und Meßzeit
- der Pat. sollte das
Gerät benutzen, mit dem er gut klar kommt (bessere Compliance)
- mit Teststreifen (z.B.
Hämoglucotest 20 - 800R (R)), der eine BZ-Bestimmung anhand eines Testreifens
mit Farbumschlag ermöglicht (nur bedingt genau und geeignet)
- regelmäßige
Kontrollen über den Hausarzt
Warum sollte vom Pat. ein
Blutzuckerprotokoll / Spritzprotokoll geführt werden und was sollte dort
schriftlich dokumentiert werden (z.B. im Diabetikerpass):
- Parallel sollte der
Pat. folgendes protokollieren:
- zugeführte Kohlenhydrate
bei den Mahlzeiten
- Blutzuckerwerte
- gespritzte Insulinmenge
- Insulinsorte /-art
- Tabletteneinahme erfolgt
(ja / nein)
- Es können somit
folgende, häufig auftretende Probleme erkannt werden:
- Selbstkontrolle
ohne Konsequenzen:
- der Pat. kontrolliert
zwar regelmäßig den Blutzucker, im Protokoll finden sich
jedoch immer wieder Entgleisungen, denen der Pat. nicht durch Abänderung
des Essverhalten oder der gespritzten Insulinmenge begegnet
(Pat. weiß nicht, wie er reagieren so !!!!)
- Spritzen
nach "Schema":
- Der Pat. gibt
beim ärztlichen Gespräch, nach dem vorgegebenen Schema
zu spritzen, im Protokoll fällt jedoch auf, das der Pat. das
Schema nicht verstanden hat und falsch reagiert. Führt der
Pat. kein Protokoll, wird dieser Fehler niemals eruierbar sein.
- Urinzuckertest (z.B.
Diabur-Test 5000)
- Kontrolle erfolgt
nach Absprache mit dem Arzt
- bei Nephropathie sinnlos,
da die Nierenschranke meist schon defekt ist und pemanent Zucker im
Urin vorzufinden ist