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Pflege bei Diabetes mellitus ... bei Krankenpflegewissen.de
Physiologische &
Medizinische Grundlagen
1.A.1 Erläuterungen zur Erkrankung
Gesellschaftliche
Relevanz:
eine der häufigsten (chronischen)
Stoffwechselkrankheiten (ca. 5 % der Bevölkerung)
mit zunehmendem Alter steigt das
Risiko, jeder 5. Mensch über
70 Jahren ist betroffen
in den letzten 25 Jahren hat sich
die Anzahl der Diabetiker in Deutschland verdoppelt
Männer sind seltener betroffen als Frauen
Definition:
Störung des Kohlenhydratstoffwechsels,
die jedoch auch Beeinträchtigungen des Eiweiß- und Fettstoffwechsels
nach sich zieht
Hauptfaktor ist das Hormon Insulin,
das in der Bauchspeicheldrüse, bzw. genauer in den dort liegenden Langerhans`schen
Inseln (B-Zellen), gebildet wird und entweder nicht ausreichend hergestellt
wird oder nicht ausreichend vorhanden ist (Bedarf des Körpers kann
nicht gedeckt werden)
diabainein (gr.) = hindurchlaufen
(
weist auf gesteigerte Harnproduktion hin)
mellitus (lat.) = mit Honig gesüßt,
der Zuckergehalt des Urins ist "schmeckbar" erhöht (so war
das früher nun mal in der Diagnostik ;-) )
relativer
Mangel an Insulin einhergehend mit Insulinresistenz
meist
kompensatorisch erhöhte oder normale Insulinproduktion,
die die Anforderungen des Organismus` nicht mehr abdecken kann
Fettsucht
(Adipositas) ist in den meisten Fällen der letzte, auslösende
Faktor (ca. 60 % der neu auftretenden Typ-II Erkrankungen
haben Body Mass Index > 29), tritt meist vergesellschaftet
mit Bewegungsmangel auf (gilt auch als sogenannte Wohlstandskrankheit)
man findet eine verminderte
Insulinwirkung in den Leber-, Muskel- und Fettzellen
erbliche Komponente ist
stark ausgeprägt
Insulinresistenz-Syndrom:
gestörte
Glucosetoleranz
Zentrales
Metabolisches Syndrom
Bluthochdruck
Größenordnung
in Deutschland:
rund 4 Millionen erkrankte
Diabetiker mit Typ II (90% aller Diabetiker)
4,24 % der Bundesbürger
sind betroffen (Schätzungen gehen von erheblich mehr
aus), deren Betreuung ca. 9% der Gesamtausgaben der Gesetzlichen
Krankenversicherungen umfasst
Sekundärer Diabetes
mellitus (durch Erkrankung oder medikamentöse Induzierung), z.B. nach / bei ...
Cushing Syndrom, Hyperthyreose,
Phäochromozytom etc.
Applikation von Glucocortikoiden,
Thiaziden
Schwangerschaftsdiabetes
(Gestationsdiabetes), betrifft ca.4 % aller Schwangerschaften:
entsteht während der
Schwangerschaft
zählt streng genommen
zum Sekundären Diabetes
Ursache ist wahrscheinlich
Vererbungsdisposition, die sich erst durch die besondere Stoffwechselbelastung
bei einer Schwangerschaft zeigt
nach der Schwangerschaft sollte
sich der Gestationsdiabetes wieder zurückbilden, ansonsten
muß man von einem unentdeckten Subklinischen bzw. Latenten
Diabetes ausgehen
nähere Informationen
zur Schwangerschaft und Diabetes (Risiken, Problemlösungen etc.)
finden sie hier