den Pat. vor allen Dingen vor Verletzungen schützen
Behandlungsbedarf sollte man bei langandauernden Krämpfen
(Erwachsene 10 - 15 Minuten, Kinder > 5 Minuten) sehen, daher
immer die Anfallszeit im Auge behalten
medikamentöse Versorgung ist meist nicht nötig, jedoch
sollte später diagnostisch eine Epilepsie ausgeschlossen werden
Epilepsie:
aus dem griechischen, bedeutet "gepackt werden, ergriffen werden"
synonym bezeichnet als
"hirnorganisches Anfallsleiden" und "allgemeines Krampfleiden", früher
als "Fallsucht" beschrieben!
durch eine herabgesetzte
Krampfschwelle treten die Krampfanfälle meist unprovoziert "spontan"
auf oder es genügen leichte Reize (Auslöser, Provokationen),
um die typischen Krämpfe hervorzurufen
kennzeichnet sich durch
chronisches Auftreten, da die Anfälle sich wiederholen und oft sogar
in regelmäßigen, überschaubaren
Abständen auftreten
ca. 0,8 % der Gesamtbevölkerung der BRD sind betroffen
keine Erbkrankheit, aber genetische Disposition ist wahrscheinlich
- für nahe Verwandte von Epileptikern ist das Erkrankungsrisiko
erhöht
Einteilungen:
Nach Ursache:
Idiopathische Epilepsien - es finden sich keine Hinweise
auf eine Hirnschädigung, aber eine familiäre Häufung
ist typisch
Symptomatische Epilepsien - infolge Hirnschädigungen,
z. B. frühkindlicher Hirnschaden
nach der Internationalen Klassifikation von 1995:
Lokalisierte Epilepsien
Anfälle, die von einem bestimmten Ort im Gehirn
ausgehen
Lokalisierung
des Herdes über EEG ist möglich
v.a. fokalen Anfälle und komplex-fokalen Anfälle
Generalisierte Epilepsien
an der Anfallsentstehung ist das gesamte Gehirn
beteiligt, die Epilepsiemuster zeigen sich über
beiden Gehirnhälften
Petit mal Anfälle - v. a. Absencen
Grand mal-Anfälle (diffuser Grand mal, Aufwach-Grand
mal, Schlaf-Grand mal)
Lokalisierte oder generalisierte Epilepsien
Sonstige epileptische Krämpfe (z. B. gehäuft auftretende
Fieberkrämpfe bei Kindern)
Status Epilepticus:
Sonderform, da er eine Serie von Grand mal-Anfällen über mindestens 20 Minuten
darstellt
der Pat. weist keine sichtbare Erholung zwischen den Anfällen
auf (meist erlangt der Pat. das
Bewusstsein zwischen den Anfällen nicht wieder)
die Letalität liegt bei bis zu 10 %
muss immer medikamentös unterbrochen werden,
sonst droht ein Atem- und Kreislaufstillstand